No abstract provided. The following is the author's Vorwort:
Die Kalkkrusten in Südwestafrika werden seit Jahrzehnten als Werkstoff für den Straßenbau ("Padbau") genutzt. Diesem kommt die überregionale Verbreitung der calcretes im südwestlichen Afrika zugute. Es kann deshalb nicht verwundern, daß die Kalkkrustenforschung in Namibia sich besonders vom ingenieurgeologischen Standort aus seit den 60er Jahren vor allem dem Problem des Inkrustierungsvorgangs, das heißt der Krustenbildung in situ befaßte. Diese kann inzwischen mit Hilfe der Vorstellung deszendenter Carbonateinar-beitung in präexistente Lockersedimente ebenso wie die resultierenden Phänotypen der Zementierungen erklärt werden. Hier fanden bodenkundlich-petrographische Interessen und Vorstellungen ihren Niederschlag. Doch je weitergehender die standortgebundenen Diageneseprozesse erklärt werden konnten, desto mehr trat das "Carbonatproblem", die Frage der Kalkherkunft, in den Vordergrund. Nachdem in den 80er Jahren von verschiedener Seite aus allochthone Komponenten in den Krusten nachgewiesen werden konnten, war es an der Zeit, den Versuch zu unternehmen, in einer übergreifenden Studie der Suche nach der Kalkquelle nachzugehen und die Mechanismen seiner Aufbereitung und Mobilisierung zu untersuchen
Die Fragestellung erfordert die Anwendung eines breiten geowissenschaftlichen Methodenspektrums. Daneben setzt die Berücksichtigung allochthoner Komponenten voraus, den Blick von standortgebundenen Arbeiten auf großräumige Zusammenhänge zu lenken. Die Kalkkrusten Namibias werden damit erstmals als übergeordnetes Landschaftsinventar Namibias aufgefaßt, wobei die durch geowissenschaftliche Analytik gewonnenen Untersuchungsergebnisse mit geomorphologischen Überlegungen verknüpft werden
Die Kalkkrusten Namibias sind in vielen Teilen des Landes ein landschaftsprägender Faktor. Sie beeinflussen damit erheblich das natürliche Potential großer Räume Südwestafrikas. Die Erforschung der Genese dieser Sekundärbildungen sowie ihre Stellung innerhalb des geoökologischen Prozeßgefüges in Namibia bildet damit die Grundlage für weitergehende landschaftsökologische Untersuchungen. Die vorliegende Studie will hierzu einen Beitrag leisten