No abstract by author. The following is taken from the author's "Einleitung", and "Absicht und Vorgehensweise dieser Arbeit":
Unter deutschem Kolonialismus wurde teilweise - wie z. B. beim Nama-Hereroaufstand von 1904 - extensiver Völkermord begangen. (Vgl. Katjavivi, 1988, XI)
Rassendiskriminierung und Landenteignung, die unter dieser Besetzung angefangen hatten, wurde bei der nächsten Herrschaft unter Südafrika intensiviert und zum Gesetz gemacht. Man kann sich vorstellen, daß solch ein Völkermord und die Vertreibung vom eigenen Land eine völlige Entwurzelung bedeuten kann, vor allem, was die eigenen Kultur und das Selbstvertrauen anbetrifft (Vgl. eine ausführliche Studie über "The Namibian Herero" von Karla Puwe, 1982). Obwohl die einheimischen Völker an Waffen unterlegen waren, wurde von Anfang bis Ende massiver Widerstand gegen die Kolonisatoren geleistet
Schließlich bewirkte auch das Bildungssystem unter beiden kolonialen Mächten eine weitere Schädigung des Selbstbewußtseins
Für eine bessere Bildung zu sorgen, war jedoch sehr schwierig, weil die Ausbildungsmöglichkeiten eines Landes von den politischen und wirtschaftlichen Gegebenheiten beeinflußt werden, die immerhin über Generation einer fremden Kontrolle unterworfen waren
Erst jetzt, nach der Unabhängigkeit (1990), kann man von Bildungsreformen sprechen, um die es im fünften Teil gehen wird
Absicht und Vorgehensweise dieser Arbeit: Zielsetzung dieser Arbeit soll sein, Entwicklungsphasen der Bildungsmöglichkeiten in Namibia und deren Reformprozesse nach der Unabhängigkeit zu untersuchen
Die Arbeit ist in sechs Teile gegliedert, wobei Teil eins Strukturen des Bildungswesen in den am wenigsten entwickelten Ländern (Least developed countries = LDC) behandelt. Die Übersicht für Namibia wird in chronologischer Abfolge angeordnet sein. Teil zwei gibt einen Überblick über die vorkolonialen Gesellschaftsformen und reiht hier die Ausbildung und ihren Stellenwert in ihren sozio-kulturellen Kontext ein
So bedeutet z. B. die Tatsache, daß Kinder in der vorkolonialen Zeit kein Schulen besuchten - in den Gesellschaften existierte eine solche Institution nicht - nicht, daß diese Kinder ohne Bildung aufwuchsen. "Sie lernten durch das Leben rund die Dinge, die täglich zu verrichten waren" (Nyerere, 1976, 20)
Im dritten und vierten Teil wird der eigentümliche Weg analysiert, wie die Macht der Kolonialisierung auf diese Gesellschaftsgefüge einwirkte und deren Bildungssysteme veränderte. Hier wird auch dieRolle der Missionare bei der Bildungsarbeit behandelt
Das fünfte Teil behandelt die Reformen, welche in Namibia seit der Unabhängigkeit vollzogen wurden
Das sechste Teil wird in einem Ausblick Perspektiven für die Zukunft mit dem Schwerpunkt "Erwachsenenbildung" aufzeigen